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Der Countdown läuft...

von Uwe

Russland 2013 Endlich: es geht losNoch eine Woche bis zur Abfahrt. Das Wetter hat endlich ein Einsehen…
Am Wochenende habe ich endlich das Tatoonka Narvik 2-Zelt aufgebaut. Die Signalschnüre, die ich austauschen wollte, um in der weiten russischen Landschaft unentdeckt zu bleiben, belasse ich nun. Es sind zu viele; außerdem leuchten sie nicht allzusehr, wie mir Freunde versicherten.
Die Frage der Finanzierung ist, auch wenn GASPROM als einzig angefragter Sponsor nicht geantwortet hat, endgültig geklärt. Selbst, wenn die Einzahlungen meines Untermieters ausbleiben, sind die fixen Abbuchungen (Miete, Strom, Gas, Rundfunkbeitrag, Aufwendungen für meine nur altersmäßig erwachsenen Kinder) gesichert. Die Gesundheit im Ausland, der Hausrat sind versichert, mein Konto lasse ich von einer zuverlässigen Person verwalten, da ich Auslandsonlinebanking für gefährlich halte. Ärgerlich bloß, daß der Rundfunkbeitrag und der ADFC trotz meiner Abwesenheit nicht auf ihre Beiträge verzichten. Einzig der Telefon- und Internetriese Vodafone verzichtet kulanterweise auf seine monatlichen Flatrateabbuchungen.
Die erforderlichen Injektionen zum Schutz gegen Polio, Diphterie und Wundstarrkrampf, Hepatitis A und Zecken (zweifach) sind erfolgt, die Hausapotheke muß noch gepackt werden.
Mit den Visa für Russland, Kasachstan und Bjelorussland muß ich bis zum Schluß warten. Russland, der Zar unter den Durchreiseländern, hat mit der Bearbeitung bis zum Schluß gewartet, sodaß die beauftragte Turagenstwo (Touristenagentur) sich jetzt sputen muß. Doch die für mich tätige Irina versichert mir immer wieder, daß ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Ihr Wort in Gottes Ohr. Wenn ich wie geplant am 16. April nicht auf der Piste bin, liegt es wohl an den nicht pünktlich bearbeiteten Visa.
Um Bild, Text und Video meiner Website richtig bearbeiten zu können, war ich ein zweites Mal bei meinem Webmaster in Lehnin. Den „short summary“ in einem Fenster der „interaktiven Karte“ zu bearbeiten, ist nicht einfach. Aber für mich ist es wichtig, selbst meinen aktuellen Standort eintragen zu können. Sorry, Sören!
Die Zusammenarbeit mit den Medien gestaltet sich zufriedenstellend. Ich werde aus Internetcafes regelmäßig Beiträge für „Traveldiary“ (deutscher Reisebuchverlag) und „Ossietzky“ (traditionsreiches linkes Wochenblatt) schreiben. Einen Vertrag habe ich aber mit „Russkaja Germanija“ abgeschlossen, einer führenden russischsprachigen Wochenzeitung für die drei Millionen exilierten Russischsprachigen. Für diese Zeitung, die meinen Weg begleiten möchte und in Ausgabe 10 schon ausführlich über das Vorhaben berichtet hat, werde ich als freier Journalist zweisprachige Beiträge liefern. In dieser Woche werde ich für das Funkhaus Europa (Bremen) im ARD-Hauptstadtstudio in der Wilhelmstraße noch ein Interview aufzeichnen, das vermutlich am Abreisetag gesendet wird.
Sehr zufriedenstellend scheinen sich die Kontakte mit Einheimischen zu gestalten: Durch die warmherzige Anteilnahme alter und neuer Bekanntschaften besitze ich inzwischen eine Adressenliste, die sich durch das ganze Reisegebiet zieht. Es ist beruhigend zu wissen, daß man unterwegs immer wieder von freundlichen Menschen erwartet wird.
Auch meinem Chef im IIK (Institut für Interkulturelle Kommunikation), wo ich als DaF-Lehrer arbeite, bin ich zu Dank verpflichtet. Der ältere Herr hat mich nicht nur mit wohlmeinenden Worten, sondern auch mit einem Ausrüstungsgegenstand im Wert von 100 – 150 Euro in den „Urlaub“ geschickt. Selbstverständlich werde ich ihn und interessierte Kollegen von unterwegs auf dem Laufenden halten.
Schließlich noch zum Wichtigsten: zu meinem Freund und Begleiter, dem Fahrrad. Das „getunte“ T 100-Trekkingbike ist endgecheckt und nun komplett ausgerüstet: Trinkflaschenhalter für 2,5 l, elektromagnetischer Tachometer, kurzer Rückspiegel zur Protektion gegen herannahende Kfz-rowdys, zusätzliche Reflektoren und ein zweites Schloß – die Reise kann losgehen. Juri, ein freundlicher 63jähriger Russe, der im vergangenen Jahr mit einem Metrofahrrad für 200 Euro schadlos von Berlin nach Irkutsk (zwei Drittel der Strecke) gefahren ist, bescheinigte mir mit meinem Fahrrad einen vollen Erfolg. – Na ja, ohne Probleme und unvorhergesehene Abenteuer wird es wohl nicht abgehen; aber das soll es ja gar nicht. Lebendige, flexible Entscheidungen, das Überwinden von Schwierigkeiten machen einen wesentlichen Reiz eines solchen Unternehmens aus!
   Am 13. April möchte ich mich mit einer kleinen Feier von meinen Freunden und Familienangehörigen verabschieden. Danach werdet Ihr nur noch von unterwegs – ca. alle 10 bis 14 Tage - von mir hören. Wünscht mir Erfolg und daß ich gesund wiederkehre!
Euer Uwe Meißner

 

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